Der Coversong-Deine Eintrittskarte für den viralen Hit in der Social-Media Welt?
Welche Vorteile haben Coversongs auf deinem Weg, deine Musikkarriere voranzubringen?
Was haben The Beatles, The Rolling Stones oder Taylor Swift gemeinsam? Sie alle haben am Anfang ihrer Karriere Cover-Songs gespielt. Coversongs sind für viele Artists die Stützräder auf dem Weg zur eigenen musikalischen Identität. Man lernt schließlich von den Besten, wenn es heißt: Wie erlange ich eine solide und gute Songwriting-Struktur oder auch ein fundiertes Musiktheorie-Wissen.
Darum schauen wir uns heute die Vorteile von Coversongs an. Und davon gibt es einige. Aber es gibt natürlich auch einiges zu beachten. Richtlinien für den Musikvertrieb zum Beispiel. Oder die Spielregeln für die sozialen Medien. Fragen wie: Was verdienst du daran? Kann ich mit dem covern von Songs neue Fans generieren? All das erfährst du in diesem Artikel. Let’s Start!
Eigenständiger Artist und Coversonginterpret:in- beides geht
Musiker:innen bekommen heutzutage leicht das Gefühl, ihre Fans immer up to date halten zu müssen, um Schritt zu halten und mit ihrem Publikum in Verbindung zu bleiben. Aber: Das Schreiben eines Songs braucht Zeit. Nicht nur, dass einen die Muse küssen muss. Der Schreibprozess unterliegt vielen Schritten. Der Text muss geschrieben werden. Die Melodie muss eingespielt oder programmiert werden. Das Arrangement wird geformt, verworfen, neu geformt.
Bis ein Song fertig produziert ist, kann es locker ein paar Wochen, manchmal Monate dauern, bis er wirklich bereit für die Veröffentlichung ist. Nicht alle Songs lassen sich in einer halben Stunde schreiben. „Be real“ zu sein, könnte für deine Community oder zukünftige Community zu „real“ sein, wenn du ihnen ein halbes Jahr etwas von deinem Schaffensprozess eines Songs erzählst. Um auch in dieser kreativen Phase die Sichtbarkeit zu gelangen und den Workflow zu erhöhen, ergibt es Sinn, sich gerade als Newcomer:in Cover-Songs zu widmen.
Da Hörer:innen immer mehr von Alben zu Playlists wechseln, wird es in der schnelllebigen Musikindustrie von heute immer wichtiger, häufig neue Musik zu veröffentlichen. Zwischen den Veröffentlichungen deiner eigenen Releases kann es immens hilfreich sein, die Musik anderer auf deine eigene Weise zu interpretieren – so hältst du deine Skills scharf und sorgst dafür, dass die Inspiration nicht abebbt.
Covern hilft dir auch beim eigenen Songwriting
Ganz egal, ob du ein/e erfahrene/r Songwriter:in bist oder gerade erst angefangen hast, deine eigene Stimme zu finden – das Covern von Songs hilft dir dabei, durch die Skills anderer, die Kunst des Songwriting zu lernen. Denn: Um Songs covern zu können, musst du Songs in ihre grundlegenden Elemente zerlegen. Beim Zerlegen lernst du Dinge wie Songstruktur, die dir vorher vielleicht zufällig vorgekommen ist. Du kannst deine Sinne für Melodien, Phrasing, Arrangement schärfen und was soll ich sagen, Musiktheorie ist auch nicht ganz unwichtig. Du kannst dein Wissen, was Tonarten, Akkordfolgen oder Takte angeht, ganz wunderbar schärfen. Wenn du diese ganzen Elemente beherrschst und dann wieder zusammensetzt, bewegst du dich durch einen effektiven Songwriting-Workflow.
Früher verpönt, heute Zeitgeist: das Cover
Das Covern von Songs gab es immer schon, allerdings hatte es nicht die „Wertigkeit“ eines selbst geschriebenen Songs. Noch vor 10 Jahren war das Covern von Songs anderer Musiker:innen etwas, was die meisten Musiker:innen nicht in Betracht zogen, insbesondere, wenn sie Alternative Musik machten. Mittlerweile sind Coversongs zu einem wichtigen Teil der modernen Musik geworden.
Die Playlisten sind voll von Coverversionen.Teilweise sind die Coverversionen erfolgreicher als die Originalversion. Auch durch Instagram und TikTok hat sich die „Nachsing-Kultur“ etabliert und ist aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Der PR-Turboantrieb für eine Karriere kann also gut und gerne ein Cover-Song sein, den du auf eine Plattform hochlädst.
Plattformen wie Spotify und Apple Music spielen eine wichtige Rolle dabei, dass viele zuvor unbekannte Musiker:innen alleine durch Cover-Versionen groß herauskommen konnten. Außerdem kannst du deinen Fans mit einem guten Cover die Geschichte deiner Inspirationen, Einflüsse und Aspirationen erzählen.
Recherche und Songauswahl- ein smarter Schritt
Der von dir gewählte Song und seine Popularität kann eine wichtige Rolle spielen – wenn er bekannt ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Leute deine Version anhören, viel höher als bei einem eher unbekannten Song eines unbekannten Artists.
Ein Lied zu wählen, das schon viele Male gecovert wurde, ist aber auch nicht unbedingt die beste Wahl. Die Fans sind möglicherweise weniger an einem solchen Cover interessiert, da es als repetitiv, wenig originell und sogar als kalkulierter Schritt angesehen werden kann. Daher ist es wichtig, den perfekten Song für eine Cover-Version zu finden. Es lohnt sich auf jeden Fall, genügend Zeit damit zu verbringen, die Archive deiner Lieblingskünstler:innen und deren Songs durchzuschauen oder Musikstreaming-Plattformen zu erkunden, um einen beliebten Song zu finden, der zu dir und deiner künstlerischen Marke und Persönlichkeit passt.
Jeden Tag werden rund 120.000 neue Songs hochgeladen. Natürlich sind da auch viele Coverversionen dabei. Große, aktuellere Hits werden dabei natürlich öfter gecovert. Widme daher etwas Zeit, um frühere Coverversionen von Songs deiner Wahl zu erforschen. Auf diese Weise vermeidest du nicht nur eine Kopie, sondern entdeckst vielleicht auch eine Möglichkeit für dich, etwas besser oder außergewöhnlicher zu machen als andere.
Darf ich einfach so covern?
Coverversionen sind unbedenklich, wenn der/die Urheber:in Mitglied der GEMA ist. Ansonsten benötigt man auch hier eine Genehmigung. Werke, die bei der GEMA gelistet sind, werden durch den Kontrahierungszwang der GEMA für Coverversionen freigegeben. Nur das Covern eines neuen populären Songs ist in der Regel nicht erlaubt, da es eine Wartezeit für die Veröffentlichung eines unlizenzierten Covers gibt – und diese Taktik dazu neigt, auf der Erfolgswelle des Originals mitzureiten. Es gibt keinen festen Zeitrahmen, aber in der Regel darf ein beliebter Song gecovert werden, wenn er ein paar Monate auf dem Markt ist oder aus den Top-100-Charts fällt.
Aber was genau definiert ein Coversong?
Ein Cover ist definiert als ein Werk, das den selben Text und dieselbe Melodie des Originalsongs verwendet. Es kann in einem anderen Genre angesiedelt sein als das Original, aber es hat denselben melodischen und lyrischen Inhalt wie das Originalstück. Ein Coversong ist kein Sample, Remix oder eine Interpolation eines Originalsongs. Alle Covers müssen mit dem genauen Titel des Originals hochgeladen werden, um akzeptiert zu werden.
Für die Veröffentlichung eines Coversongs auf Spotify oder einer anderen Streaming-exklusiven Plattform würdest du deine Veröffentlichung wie üblich bei deinem Vertrieb, wie recordJet hochladen und dann die entsprechenden Häkchen setzen, die angeben, dass du eine reine Audio Veröffentlichung eines Coversongs hochlädst.
Große Coverversionen gefällig?
Valerie von Amy Winehouse und Mark Ronson kennen wir alle, aber „Valerie“ ist eine Cover-Version. Im Original von der englischen Indierock-Band „The Zutons“ veröffentlicht, schaffte es immerhin auf Platz 9 der UK-Charts. Nur ein Jahr später allerdings nahmen sich Mark Ronson und Amy Winehouse des Liedes an und hatten weltweiten Erfolg.
Einen viralen Hit hatte die kanadische Band „Walk off the Earth“ im Jahr 2013. Vor ihrem Coversong von Gotyes „Somebody That I Used to Know“eine fünfköpfige kreative, einzigartige, aber unbekannte Band. Bis zu ihrem Video, in dem alle fünf Bandmitglieder gleichzeitig auf einer Gitarre spielten. Seitdem haben sie mehrere Alben veröffentlicht und noch weitere Videos, die viral gegangen sind, wie ihr Cover von „Shape of You“ von Ed Sheeran und „Hello“ von Adele. Sie waren mit ihren Interpretationen zu Gast in großen TV-Shows, wie der „The Ellen DeGeneres Show“ und der „The Tonight Show Starring Jimmy Fallon“
Das Lizenzieren von Cover-Songs ist einfacher, als du denkst
Das Gute vorweg: Es ist möglich, Coverversionen, Remixe und Bearbeitungen zum Beispiel über recordJet zu veröffentlichen. Online-Vertreiber wie wir, können dir mittlerweile die entsprechenden Lizenzen verschaffen und den Papierkram für dich übernehmen, sodass die Lizenzierung von Cover-Songs zum Spaziergang wird. Wo du jedoch die erforderlichen Rechte einholen musst, hängt davon ab, ob es sich tatsächlich um ein Cover oder um eine Bearbeitung handelt.
Das heißt: Sobald du mehr als nur einige Akkorde an einem Musiktitel veränderst, wird aus deiner Cover-Version eine Bearbeitung und die Rechte können nicht bei der Verwertungsgesellschaft (z.B. GEMA) eingeholt werden, sondern müssen direkt beim/bei dem Komponisten:in erworben werden.
Wir empfehlen dir, dich bei einem/einer Anwält:in zu informieren, ob du eine entsprechende Genehmigung vom/von Urheber:innen benötigst oder nicht. So kannst du sicher gehen, dass du keine Klage erhältst. Sobald du alle Formalitäten geklärt hast, kannst du mit der Veröffentlichung starten.
In jedem Fall solltest du bei der Veröffentlichung von Coverversionen und Remixen den/die Textdichter:in und Komponist:innen angeben. Wie das im Detail aussieht, kannst du hier nachlesen.
Auf Plattformen wie TikTok, Instagram und anderen Social-Media-Plattformen, auf denen abgeleitete Inhalte nicht unbedingt zu Geld gemacht werden, musst du dir keine Sorgen machen, deine Coversongs zu präsentieren. UGC oder nutzergenerierte Inhalte werden nicht mit einem Cover-Song gleichgesetzt, sodass sie eine lockere Interpretation erstellen können.
Verdienst du etwas an dem Cover-Song?
Erwarte keine Tantiemen für Covermusik, die auf YouTube oder anderen sozialen Medien veröffentlicht werden. Alle Einnahmen gehen direkt an die Musikverlage und die Eigentümer:innen der Tonaufnahmen. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein Cover-Song auf YouTube blockiert oder sogar auf Wunsch des Urheberrechtsinhabers entfernt wird.
Brauchst du eine Lizenz für einen Cover-Song?
Du benötigst eine mechanische Lizenz für einen Cover-Song, wenn du ihn in Download-Stores wie Amazon Music und iTunes hochladen möchtest. Andernfalls kannst du deinen Cover-Song direkt auf Streaming-Plattformen hochladen und dabei die genauen Urheberrechtsinformationen verwenden, die von den ursprünglichen Songwriter:innen und Verleger:innen bereitgestellt wurden.
Fazit: Coversongs verschaffen Fans einen neuen ersten Eindruck
Coversongs bieten auch eine großartige Gelegenheit, deinen Katalog zu vergrößern und mit bekannten Songs (denen du selbstverständlich deinen eigenen Touch verleihst) neue Fans zu erreichen.
Während Coversongs kein Garant für einen Anstieg deiner Streaming-Zahlen sind, können sie, indem du bei potenziellen Fans einen vertrauten ersten Eindruck hinterlässt, deine Fangemeinschaft auf lange Sicht vergrößern und die Lücke zwischen deinen eigenen Releases überbrücken.
Viele Artists würden sich gerne für ein paar Monate zurückziehen, um ungehindert Hunderte von Songs schreiben zu können, doch leider steht dieser Luxus nur wenigen von uns offen. Wenn du bereits seit einiger Zeit nichts veröffentlicht hast oder deinen Katalog etwas füttern willst, kannst du Cover nutzen, um deinen bevorstehenden Release zu promoten oder ein Album, eine EP oder ein Mixtape auszufüllen.
Covers halten alte Songs frisch und bieten dir die Chance, ein neues Publikum für deine eigene Musik zu erreichen, während du jenen, die dich inspirieren, eine Ehrerbietung erweist. Außerdem ist es immer eine gute Übung für dich als Musiker:innen, sich aus deiner Blase herausbewegen und Songs durch die Perspektive anderer anzugehen.