Passenger of the Month im April 2018: dicht & ergreifend
Passenger of the Month im April 2018: dicht & ergreifend
Viva la Bavaria. Nicht bei »dicht & ergreifend«. Die beiden Wahlberliner Rapper Lef Dutti und George Urkwell bringen astreine Dialektik im Dialekt. Die Schlagzahl, mit der »dicht & ergreifend«, die in Niederbayern geborenen Wahlberliner Rapper George Urkwell und Lef Dutti, losgelegt haben ist höher als bei einer hitzigen Bierzeltschlägerei.
Wie alles begann
Alles startete 2014 mit dem innerhalb kürzester Zeit zum YouTube-Hit mutierten Video »Zipfeschwinga«. Schnell folgte das erste Album, das Platz 4 der Deutschen Hip Hop-Charts enterte und die »Dichtis» spielten ausverkaufte Konzerte in vielen Hallen und auf zahlreichen Festivals. Ihre Mundart-Reime verbreiteten sich schneller als die bundesweite Ablehnung gegenüber der Kraftmeierei bayerischer Ministerpräsidenten.
Ghetto mi nix o- das zweite Album
Jetzt ist die Zeit reif für das zweite Album. Auf »Ghetto mi nix o« findet sich wieder eine grobschlächtig-feinfühlig angerührte Mischung aus zynischem Galgenhumor wie bei »Schau Her Do« feat. Skero, oder beim doppelbödigem Hauptschui-Studentenrap »Nein to Five«. Ansonsten gibt es bei dicht & ergreifend sowie die Benennung aktueller Missstände, siehe »Ned Dahoam«. Es werden augenzwinkernde Schelmengeschichten fabuliert wie auf »Bierfahrerbeifahrer« zu hören. Der Song »I frieß so gern«, beschreibt archetypische Charaktere, oder es wird die geografische Heimat lyrisch durchwandert, wobei in aller derben Direktheit immer wieder hintersinnige Erkenntnisse gewonnen werden.
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Die „Dichtis“ zeigen sich zwischen Tradition und Wahnsinn
Die »Dichtis« zeigen sich in dieser Beziehung variantenreich und torkeln konsequent voran auf dem von ihnen selbst proklamierten Weg zwischen Tradition und Wahnsinn. Auf der neuen Scheibe finden sich Uptempo-Tracks im knallenden Clubgewand mit tanzbodenbefeuernden Balkantrompeten, ebenso wie Soulsamples aus der Flohmarkplattenkiste. Dazu aber auch entspannte Nummern mit schleppenden Beats, die gemächlich in die Gehörgange wandern, untermalt von einem beiläufig klimpernden Hotellounge-Piano und großvatrig schnaufender Tuba. Voller Experimentierfreude wurden außerdem von Tischtennis- über psychedelische Panflöten-Samples, bis hin zum Kinderchor alles eingebaut, was zu diesem, ganz eigenen »dicht&ergreifend-Sound« führt, der klingt, als hätte man das Kalbsbrät für die Weißwürste in LSD getränkt.
Wer sich selbst davon überzeugen möchte, der kann das auf der nun anstehenden »Ghetto mi nix o«-Tour tun.
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Weitere Informationen auf der offiziellen Website, Facebook und Instagram.
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