Musikförderungen – und wo sie zu finden sind
Alle Förderungen für Musiker:innen und kleine Labels auf einen Blick
Gibt man bei Google „Förderungen“ und „Musik“ ein, erscheinen unzählige Suchergebnisse. Es ist fast so, als würde sich eine komplett neue Welt auftun. Als Artist, der auf der Suche nach einer Förderung ist, kann allein die Menge an Informationen und die Durchsicht all dieser Seiten überwältigend wirken. Jede Förderung hat unterschiedliche Anforderungen und Ziele. Manche Förderungen sind bundesweit, andere beschränken sich auf ein bestimmtes Bundesland oder sogar nur auf eine Kommune. Einige Förderungen richten sich nur an Chöre, Orchester oder basieren auf dem Alter der Musiker:innen. Für manche Förderungen darf man kein/e Newcomer:in, für andere muss man ein/e Newcomer:in sein. Bei einigen ist es vorteilhaft, evangelisch zu sein, und bei manchen verpasst man die Bewerbungsfrist um wenige Tage. Aber es geht nicht nur um Artists, es gibt auch kleine Labels, (oft durch den Artist geführt) die Förderungen beantragen können.
Förderungen in Deutschland: Vielfältig, aber ungleich verteilt
Die Realität zeigt, dass Klassische Musik, sogenannte E-Musik (ernste Musik), nach wie vor häufiger und intensiver gefördert wird als U-Musik (Unterhaltungsmusik). Es gibt verschiedene Arten der Förderung, wie etwa Liveförderungen, Locationförderungen, Sachzuschüsse oder direkte finanzielle Unterstützung.
Viele Künstler:innen haben schon von der Initiative Musik gehört, aber weniger von den Fördermöglichkeiten des Musikrats, der GVL oder der GEMA. Und das sind nur die Spitzen des Eisbergs. Heute unternehmen wir einen kleinen Tauchgang in die unergründlichen Gefilde der Musikförderungen in Deutschland, der Schweiz und auch Österreich. Unser Ziel ist es, für dich eine Vorauswahl der besten Förderungen zu treffen, damit du dich nicht mehr mit der aufwändigen Suche und dem Filtern von Förderungen herumschlagen musst – sondern dich nur noch auf die Bewerbungen konzentrieren kannst. Wir hoffen, dir damit den Weg zu ebnen, das Thema mit vollem Schwung und ohne Hindernisse anzugehen.
Los geht’s!
Deine Förderungen für Artists und kleinen Labels für ganz Deutschland, wenn du in Deutschland gemeldest bist:
- Berlin Music Commission
- Initiative Musik Bei spezifischeren Fragen kannst du auch an den jeweiligen Info-Calls teil- bzw. individuelle Beratungsangebote (im Rahmen von Konferenzprogrammen) wahrnehmen. Wenn du mehr über die Initiative Musik lesen willst. Lies unseren Artikel.
- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima hat auch unzählige Förderprogramme. Alle auf einen Blick.
- Die GVL, verfügt über ganzjährige Förderprogramme.
- Hamburger Labelförderung
- Musicboard – Labelförderung
- Musicboard – Supporttourförderung
- Musicboard – Residenzen
- Musicboard – Stipendien
- Pop NRW
- Senatsverwaltung für Kultur – Förderung Musik
- Bandpool (Newcomerföderprogramm Popakademie Mannheim)
- Wunderkinder – German Music Talent(Exportprogramm RBF)
- Eurosonic (ETEP)
Popmusikförderprogramme der Bundesländer in Deutschland:
Bayern (Verband für Popkultur e.V.)
Baden-Würtemberg / Pop-Büro Stuttgart
Brandenburg → Popförderung BB → Ministerium WFK
Bremen PopOffice
Hamburg – Popkurs
Hessen → Frankfurt a.M. Musik ffm
Mecklenburg-Vorpommern- Pop KW
Niedersachsen – Lagrock
NRW – Popboard
Rheinland-Pfalz – Pop RLP
Saarland – Poprat Saarland
Sachsen – Pop Impuls
Sachsen-Anhalt – Kreativ Sachsen Anhalt
Schleswig Holstein – Betterplace
Thüringen – Songkultur bzw. Poptogo
Popmusikförderprogramme für Österreich
- Musikfonds – der Musikfonds hat mehrere Förderschemen/-programme: Der Kern ist die Produktionsförderung, der eigentliche Musikfonds. Dazu gibt es für geförderte Produktionen die Möglichkeit, Tourneen fördern zu lassen: www.toursupport.at
- Jetzt gibt es neu zwei speziellere, kleinere Programme: Das Impulsprogramm für Showcasereisen und ähnliches und das Vermarktungsprogramm OMF+ – im Endeffekt aber alles unter dem Dach des Musikfonds.
- Austrian Music Export
Wie sieht es in der Schweiz aus mit deiner Förderung?
- In der Schweiz sind per Gesetz in erster Linie die Gemeinden und die Kantone für die öffentliche Kulturförderung zuständig. Daher ist es ratsam für dich, dich an die eigene Gemeinde zu melden, z.B. in Zürich. Aber auch kleinere Gemeinden haben häufig eine kulturelle Abteilung und freuen sich, wenn sie die lokale Musik fördern können. Dasselbe gilt für Kantone – auch hier muss man sich durch die Websiten wühlen, um an die korrekten Kontatke zu kommen und die Kriterien zu begreifen.
- Dann gibt es auch nationale Institutionen wie die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, welche Tourneen und unter gewissen Umständen auch Produktionen fördern kann und auch andere Formate wie z.B. Residenzprogramme anbietet. Förderung kann auch bei den nationalen Stiftungen Fondation Suisa und Interpretenstiftung angefragt werden. Ein anderer wichtiger Player ist das Kulturprozent der Migros, welches in regionale Genossenschaften gegliedert ist, weshalb hier je nach Region andere Förderinstrumente zur Verfügung stehen.
- Ein guter Überblick über Förderinstitutionen gibt die Website Kulturfoerderung.ch.
- Wichtig ist, dass es nie einen Anspruch auf Förderung gibt – und von der Förderung allein kann in der Regel kein Projekt und keine Tour finanziert werden. Es wird grundsätzlich erwartet, dass eine Eigenfinanzierung über Einnahmen oder durch private Investoren (Label, Management o.ä.) vorgewiesen wird. Eine Förderung ist immer an einen Artist oder eine Band gebunden, die Gesuche können aber auch durch ein Management oder ein Label eingereicht werden. Bei Bedarf kann es sich lohnen, eine Person anzustellen, die sich im Dschungel der Kulturförderung sehr gut auskennt und die Gesuche korrekt formuliert im Namen des Artists einreicht.
- Und wenn man über das Timing oder die Strategie eines Releases mit Fachleuten diskutieren möchte, kann es manchmal auch hilfreich sein, sich beim Verband der Musikschaffenden SONART oder bei Swiss Music Export beraten zu lassen.