Unser Passenger of the Month im Juli 2023: BABYJOY
BABYJOY- Stimmige Gratwanderung zwischen Rap und Gesang
Am 07.07. erscheint BABYJOYs neue Single „Ab die Post“ und ja, bei unserer Passenger of the Month BABYJOY geht die Post ab. Aber so richtig. Aber von vorn:
BABYJOY wuchs als jüngste von vier Kindern in Berlin Schöneberg auf. Sie singt seitdem sie denken kann und spielt seit ihren Kindertagen Klavier. Mit ihrer eigenen Musik startet BABYJOY mit 18 Jahren richtig durch. Aber nicht nur mit reinem Gesang. Die Mischung macht’s! Rap ist ihre große Leidenschaft und so passiert es, dass BABYJOY super schnell im Rap-Game angekommen ist. Was auch daran liegen mag, dass sie mühelos, R’nB‘, Trap und Conscious- Hip Hop der alten Schule ineinander fließen lässt. Aber nicht nur das, dazu kommt, dass BABYJOY nicht nur die Genres mit einer Leichtigkeit mixt, sondern auch gleich die Sprachen.
BABYJOYS Mutter stammt aus Paris, ihr Vater aus New York. Joy Grant, wie BABYJOY bürgerlich heißt, spricht aus diesem Grund fließend Deutsch, Französisch und Englisch. Und das Talent liegt in der Familie: Ihr Bruder Pablo ist unter dem Künstlernamen Dead Dawg als Teil der Rapgruppe BHZ ebenfalls in der Deutschrap-Szene bekannt.
Ihren ersten Song „Fancy You“ aus dem Jahr 2020, nahm BABYJOY zusammen mit dem Berliner Producer KazOnDaBeat auf, der bisher auch jeden weiteren ihrer Songs produzierte. Also auch ihre erste EP „Troubadour„, aus dem Jahr 2021, mit sieben Songs u.a. „Ensemble„, „viele Leute gucken“ oder „Vergessen„, und der nachfolgenden EP „Ophelia“ aus dem Jahr 2022. In der Folge kooperiert Babyjoy zum Beispiel mit Ahzumjot, Badchieff und – natürlich – immer wieder mit BHZ. BABYJOY switcht von schwerelosen R’n’B-Sounds zu Trap, geht von Rap nahtlos in den Gesang über und schafft es so, sich mit ihrer Art von der Masse abzuheben. Das auch, weil sie sich keinem Genre zuordnen lässt. Sie hat sich eine eigene Nische eingerichtet, die vielseitiger nicht sein könnte.
Spätestens jetzt hat jeder gemerkt: BABYJOY passt in keine Schublade, darum wundert es uns auch nicht, dass sie ein Jazz-Studium begonnen und wieder abgebrochen hat, sie aber den Jazz trotz allem heißt und innig liebt.
Beim Songwriting sucht BABYJOY sich einen Beat, der jeweils am besten zu ihrer Stimmung passt. Der Rest ergibt sich dann von selbst, da die Texte in der Regel aus ihr heraussprudeln. Schreiben hat ihrer Meinung nach etwas Therapeutisches, da sie ihre Gefühle der Musik wie einem Tagebuch anvertrauen kann und es bei ihr Erleichterung auslöst. Ihr angenehmer Klang sollte jedoch keinesfalls über die Schwere von BABYJOYs Themen hinwegtäuschen. Sie verarbeitet in ihren Songs unter anderem den frühen Tod ihres Vaters, sowie ihre Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung.
Ich weiß nicht, inwiefern ich das immer zum Thema machen will. Aber ich bin ja eine Schwarze Frau. Das heißt, es wird zwangsläufig zum Thema, weil das zu ignorieren, geht ja auch nicht.
Sie will ein Bewusstsein für die Nachteile schaffen, mit denen sich Minderheiten in einem strukturell rassistischen System Tag für Tag konfrontiert sehen. Unangenehme Erfahrungen, die auch ihr eigenes mentales Gleichgewicht stark ins Wanken gebracht haben. Ganz so melancholisch, wie das zuweilen klingt, gerät es am Ende aber doch nicht. Immerhin steckt in BABYJOY immer noch der Name „Joy“, und ihre Motivation ist die beste, die man sich vorstellen kann:
Ich mach Musik, weil’s mir Spaß macht und weil ich’s kann.
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Einmal im Monat präsentiert recordJet den Passenger of the Month. Gewählt von der recordJet-Crew wird ein recordJet-Artist prämiert, der uns besonders gefällt. Hier bewerben…