Das exklusive (Kater-)Interview mit Brenk Sinatra
Interview mit Brenk Sinatra, recordJet Passenger of the Month im Oktober 2019
Wer bist du?
Brenk Sinatra
Wie ist es zu deinem Künstler:innennamen gekommen?
Also der Name ist komplett random. Das war überhaupt keine große Überlegung oder irgendwas Strategisches. Das war eigentlich komplett zufällig, wegen Frank Sinatra halt. War natürlich lustig, weil ich halt seit meiner Kindheit „Brenk“ heiß‘ und somit war das dann eigentlich schon in Stein gemeißelt.
Wie kam es dazu, dass du angefangen hast, Musik zu machen?
Indem ich die Schule sehr vernachlässigt hab‘ und mir irgendwie neue Hobbys gesucht hab‘. Und dann hat sich ein Kollege irgendwann (ich weiß bis heute nicht wann es genau war, aber es müsste so 1999 gewesen sein), sowas wie eine Drum-Machine gekauft, beziehungsweise irgend so eine komplett schrottige Apparatur. Ja, und auf der haben wir dann herum getrommelt, während wir in der Schule hätten sein sollen. Das waren meine ersten Gehversuche.
Was ist das Witzigste oder Unglaublichste, was dir auf einem Konzert je passiert ist?
Also was schon ein Classic ist, das müsste 2016, nee 2017 Donauinselfest gewesen sein: Und zwar habe ich da so ein Windows Update nicht gemacht und ich stehe da oben und spiele halt mein Set und die Stimmung passt und alles ist irgendwie cool. Plötzlich kommt aus dem Nichts so ein Balken: „Dieser Laptop fährt in 12 Minuten herunter“ und keine Optionen wie „später“, sondern einfach nur „ok“. Ich habe das zur Kenntnis nehmen müssen und das war‘s, ja. Es war ziemlich lustig, weil ich den Leuten dann durch das Mikrofon einen kleinen Countdown gegeben habe. Ich habe zu denen gesagt: „Ey, der Laptop kackt jetzt genau in 4 Minuten 30 Sekunden ab“. Grüße gehen raus an AsadJohn. Der war damals auch an dem Tag bei dem Festival. Der hat auf jeden Fall sehr schnell reagiert und hat mir geholfen und hat dann einen fließenden Übergang gemacht, mit meinem abkackenden Laptop.
Was sind deine musikalischen „guilty pleasure“?
Vieles und gar nichts. Ich sample Songs, bei denen ich manchmal denke: okay, das sollte man vielleicht nicht sampeln, aber mir ist es dann einfach scheiß egal. Ich pitche das dann einfach 16.000 Halbtöne runter, bis es unkenntlich wird. Ich habe teilweise als Herausforderung irgendwelche komplett bekannten Sachen gechoppt und zerhackt. Aber ja, in letzter Zeit ist es eher so, selber spielen und Synthesizer sammeln.
Welche Produzent:innen sind deine musikalischen Helden und warum?
Die DJ Quix und BattleCats, DJ Porce, Juicy J, Threesix Mafias von dieser Welt.
Und darüber hinaus?
Da gäbe es jetzt 50 die ich nennen könnte, wenn nicht sogar 100.
Welche Musiker:innen haben deiner Meinung nach die Musikbranche am meisten geprägt?
Von Jazz bis Pop, was ja jetzt irgendwie beides nicht so zusammenpasst, aber er hat beides gemacht, ist definitiv halt schon Quincy Jones. Keine Ahnung, ich vergesse die Hälfte jetzt wahrscheinlich. Ich bin noch verkatert, hab gestern irgendwo gespielt – deshalb soll man mir verzeihen.
Ja, und Hip-Hop wie gesagt, wobei natürlich da noch der J Dilla und Madlip dazugehören. Besonders in dieser Instrumentalwelt, wo die Produzent:innen dann eben begonnen haben, sich sozusagen selbst zu Releasen und nicht nur als „Unterlage“ für Rapper:innen oder Sänger:innen zu fungieren. Da waren die beiden auf jeden Fall ausschlaggebend und haben dazu beigetragen, dass wir, die Generation danach, so ein gewisses Selbstvertrauen bekommen hat.
Welche Platte hast du in deinem Leben zuerst gekauft?
Also Platte war es glaube ich keine, ich glaub das erste war glaube ich ein Tape. Das müsste irgendein Michael Jackson Ding gewesen sein, aber was genau weiß ich nicht. Die erste CD war von Ice Cube – Lethal Injection, da war ich damals 13. Das war so mein Einstieg in die West Coast Welt.
Und welche Platte als Letztes?
Ja, weiß ich gar nicht. Das Ding ist, ich kaufe halt nicht wirklich Platten. Wenn ich Platten kaufe, dann eher zum Sampeln. Und sonst bin ich halt leider auch eher ein Streamer. Keine Ahnung… Bestimmt irgendwas von Cardo oder irgendwas was er produziert hat, denn den feier ich. Dom Kennedy! Dieses „YUNG NATION“, das ist glaub ich das Letzte was ich mir ganz reingezogen hab.
Was darf bei dir im Studio auf keinen Fall fehlen?
Synthesizer. Plain and simple.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wenn du kein Musiker geworden wärst, was hättest du sonst in deinem Leben gemacht?
Bankräuber:in?! Nee, keine Ahnung. Wahrscheinlich irgendein Brotjob, den ich hassen würde und wäre halt sehr unzufrieden mit meinem Leben. Was ich ja auch davor gehabt habe. Ich habe ja ewig lang so Jobs gehabt, die mich einfach über Wasser gehalten haben, wo ich aber halt super unglücklich war. Danke Gott und auch mir selbst, fürs durchhalten!
Was ist deiner Meinung nach, das größte Problem und das Tollste an der Musikindustrie von heute?
Boa Alter, solche Fragen stellt ihr mir in meinem Zustand. Also schau‘, ich denke prinzipiell wahrscheinlich einfach das Konsumverhalten und ich nehme mich da gar nicht aus. Da haben wir lustigerweise vor fünfzehn Minuten erst mit Jemanden drüber geredet.
Es ist hat alles so schnelllebig, dass man gar keine Zeit mehr hat, sich auf Alben zu fokussieren. Früher hat man Alben einfach den ganzen Sommer lang gehört und die haben einen dann komplett durch den ganzen Sommer und durch die ganzen Erlebnisse begleitet. Und jetzt ist es halt einfach so eine Übersättigung. Das ist ein großes Problem: Übersättigung, Übersättigung. Und vor allem auch, dass wenn, irgendeine Formel funktioniert, alle 5000 Milliarden Leute draufspringen. Jeder versucht diese Formel dann so lange auszuquetschen, bist die nächste Formel kommt, die man wieder abschauen, kopieren kann. Vor solchen Leuten habe ich halt irgendwie keinen Respekt. Aber wie gesagt, mir ist das alles egal, ich mache einfach meinen Scheiß. Was die anderen machen ist mir ziemlich Wurst.
Würdest du lieber ein Konzert vor zehn deiner treuesten Fans spielen, oder vor 10.000 Menschen, die dich nicht kennen?
Vor den 100 Treusten.
Warum bist du bei recordJet gelandet? Und was gefällt dir an recordJet am meisten?
Ich bin bei recordJet gelandet, weil mein alter Kumpel Access da unterwegs ist. Ich habe dort eine/n direkte/n Ansprechpartner:in und alles funktioniert transparent und vor allem gut. Das ist der Hauptgrund warum ich da bin und vor allem wirklich der/die direkte Ansprechpartner:in, wenn man halt irgendwelchen Trouble hat. Bei mir war es ja auch zum ersten Mal das Ganze. Das Ganze angehen mit dem selbst hochladen und die Codes eingeben und so weiter. Das war für mich alles ein wenig Neuland, deswegen war ich da schon sehr happy, dass mir da der gute Access zur Stelle war.
Zeige uns dein aktuelles Lieblingsmeme:
Boa ey, ich sammle Memes wie am Fließband. Was mein aktuelles Lieblings-Meme ist? Ach ja, da ruft eine Frau so: „Ich dachte du hast Geld!“. Und dann ist da so eine verschrockene Katze: „Geld für Sythesizer“, oder so ähnlich auf Englisch.
Das ist mein Lieblings-Meme. Aber mit Synthesizern oder Katzen hat man mich sowieso schnell, oder mit Waschbären. Also bei neun von zehn Malen wird es ein Synthesizer- oder ein Waschbär-Meme sein.
Letzte Worte? Was möchtest du unbedingt noch loswerden?
Ähm…Meinen Kater von gestern.