Girls’ Day 2024 – Ein Ausblick in die Zukunft
Girls’ Day - Pizza, Musik, Diversität und die Gewissheit, dass so gut wie nichts linear läuft!
Wir alle wissen: die Musikindustrie ist weiblich unterrepräsentiert und demnach auch besetzt. Zu diesem Zwecke nehmen wir jedes Jahr am Girls’ Day Programm teil. Der Sinn dieses Projektes, das es natürlich auch für Jungs (Boys’ Day) gibt, ist es, in Arbeitswelten reinzuschnuppern, die historisch gesehen, bisher eher geschlechterspezifisch zugeordnet wurden. Der Tag soll die Diversität fördern, zur Aufklärung beitragen und zur Bestärkung der Geschlechter dienen, sich großzügig auf ihrem späteren Arbeitsfeld umzuschauen. Unabhängig von historisch gewachsenen Einflüssen.
Empowerment, sichtbare Diversität und gelebte Frauenpower
Sie waren alle da. Pünktlich. 19 Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, die sich auf unseren Aufruf gemeldet hatten. Wer keinen Platz bekam, saß mit einem Kissen auf dem Boden. Der ganze Raum war voll und ausgesprochen ruhig. All Eyes on us! Auf den Frauen von recordJet. Ein gutes Gefühl.
Aber auch eine große Verantwortung. Wir wussten, dass es heute um die Vermittlung unserer Arbeit, aber doch auch um Empowerment gehen würde. Einfach ein bisschen die „Hosen und Röcke“ herunterlassen. Und obwohl wir nicht zum ersten Mal den Girls’ Day in der Torstraße in Berlin-Mitte durchgeführt hatten, lag Aufregung in der Luft. Und offene Fragen. Wie werden die Mädchen und jungen Frauen auf unsere Vorträge reagieren? Wie auf unseren musikalischen Super-Akt FLOSS? Oder auf unsere kleinen Spiele zur Auflockerung? Womit sollten wir überhaupt anfangen?
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Wir legten gleich philosophisch los, nämlich mit der Gewissheit, dass Lebenswege selten linear verlaufen. Und dass sich Dinge im Leben auch fügen dürfen und man eben nicht alles planen kann und sollte. Dann kann auch das passieren, was unserer ersten Rednerin passiert war. Nämlich mit einem Skandinavistik-Studium und Mutterschaft die Co-Geschäftsführung übernehmen zu können. Caro, eben diese Geschäftsführerin bei recordJet, droppte gleich zu Beginn das Mic, indem sie klarstellte „Wir wollen genauso viele Frauen bei recordJet beschäftigen, wie Männer“ (aktuell sind es 24 Männer und 17 Frauen.)
Sie untermauerte ihren Wunsch nach Gleichstand in unserem Unternehmen mit einem Quiz, bei dem wir u.a. erraten mussten, wie viele Frauen an der Spitze von Musiklabel-Unternehmen stehen. Sie ermutigte die jungen Mädchen besonders dazu, sich bewusst zu machen, dass sie gebraucht werden. Auch in unserer Branche. Der Musikbranche.
Was erhoffst du dir von diesem Tag?
Das gute alte Ice-Breaker-Spiel im Anschluss ermöglichte uns ein bisschen was von den Mädchen zu erfahren. „Was erhoffst du dir von diesem Tag?“, war eine unserer Fragen. Einige Mädchen sagten daraufhin, sie hätten keine Erwartungen, andere meinten, dass sie gerne „mehr erfahren wollen über den Musikvertrieb und unserer Arbeit“. Natürlich haben wir versucht, mit unverschämt leckeren Pizzen und absolut süchtig machenden Donuts zu punkten, aber der Tag war auch so ein voller Erfolg.
Da gab es zum Beispiel unsere Kollegin aus der IT: Alex. Alex hat auch mir mit ihren IT-Skills aufgezeigt, wie ein Frontend und ein Backend (auch miteinander) funktionieren. Und sie konnte auch mit geschichtlichem Hintergrundwissen aufwarten. Oder wusstest du, dass die Programmierung, die Grundvoraussetzung für den Computer, einst eine Frau erfunden hatte? Nach Alex übernahmen Beate und Theresa das Mutterschiff der Unterhaltung. Alles drehte sich nun um ihre Fachgebiete: den Support und den Customer Service.
Und den stellten sie sehr anschaulich vor. Da sie in unmittelbarem Kontakt und Austausch zu unseren Artists stehen, konnten sie auch die ein oder andere lustige, skurrile und echte Situation zum Besten geben. Außerdem konnten sich unsere Mädchen eine richtige Qualitätssicherung anschauen und anhören, und zwar in dem Stadium, bevor ein Song zu den Stores verschickt wird. Unsere Kolleg:innen hatten dazu extra ein Fake-Profil, mit Titelbild und Informationen präpariert. Sie hatten zur besseren Veranschaulichung extra kleine Fehler in den Release eingebaut. Jetzt konnten die Mädchen Sherlock Holmes spielen. So fanden sie zum Beispiel heraus, dass ein falscher Preis ausgegeben oder die Schreibweise eines Titels unkorrekt war. Diese praktische Übung hatte dann auch unser Herzstück bei recordJet auf den Plan gebracht. Die Musik. Unsere Arbeit steht und fällt einfach mit unseren tollen Artists.
Marketing, First Class und ein bisschen Buchhaltung
Die nächste Staffelstab-Übergabe ging an mich. Alles rund ums Marketing und Blog lautete die Aufgabe. Ich gab mein Bestes, über die Veränderungen im klassischen Marketing, durch die Socials, Google Ads, SEO usw. zu berichten. Es ging auch ein bisschen um den Einfluss von ChatGPT und KI im Allgemeinen auf unseren Job. Weil, eine Sache wollte ich klarstellen: Wenn diese Mädchen eines Tages unseren Job machen, sehen einige Berufsfelder sehr wahrscheinlich schon anders aus.
Setareh und Eleni, aus dem First Class Team, führten anschließend gewohnt eloquent durch ihre Sequenz. Sie veranstalteten mit uns eine Abstimmung unserer monatlich wiederkehrenden Rubrik, den „Artist of the Month“ durch. Dieser wurde, in einer Simulations-Abstimmung, von allen Mädchen gewählt. Zu diesem Zweck hatten unsere Kolleginnen fünf Künstler:innen zur Auswahl gestellt. Zu den Voting-Kriterien gehörten, neben dem Song, auch Infos, wie die Bio des Artists, deren Vermarktung durch Fotos, aber auch, wie viele monatliche Hörer:innen der Artists auf Spotify und Co. hatte.
Die Mädchen haben dabei gelernt, was ein Pitch ist und wie wahnsinnig professionell viele Artists bei recordJet arbeiten.
Das absolute Highlight-FLOSS
Apropos professioneller Artist. Wir hatten die Popmusikerin FLOSS bei uns im Office. Die Popsängerin, mit einer Schwäche für die Farbe pink, kam, erzählte und begeisterte. Sie brachte den Mädchen nicht nur die Sichtweise einer Künstlerin bei, sie ließ uns auch an dem Entstehungsprozess ihrer Hitsingle. „I will eat your God”, teilhaben. Dafür las sie erst einmal aus einem Buch vor, um symbolisch wie praktisch darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, inspiriert zu sein und einen Gedanken reifen zu lassen, bis er sich dann irgendwie im Herzen des Artists verselbständigen kann.
Von dem Sprachmemo mitten in der Nacht, inklusive erster Fetzen rhythmischer Ideen, über ein erstes Demo hin zum Endprodukt: dem fertig gemasterten Song. Der Prozess, der sich über ein halbes Jahr hinzog, wie Floss klarstellte, war aber erst der Anfang. Es folgten Artwork, Fotos und ein aufwendiges Musikvideo. Für genau ein Lied.
Eins stand fest, Floss hat noch viele Autogramme und Fotos an diesem Tag geben müssen.
Accounting und Social Media komplettierten den Rahmen des Girls’ Day
Tina, unsere Zahlenfee, hat dieses, für viele eher trockene Thema Finanzen und Accounting, mit Leben füllen können. Was mit Sicherheit auch daran lag, dass ihr ihre Arbeit einfach Spaß macht. Diesen Spaß konnte jede durch den ganzen Raum spüren. Auch aus diesem Grund übertrug sich das Vorgetragene und die großartige Vermittlung dessen, noch besser. Den jungen Mädchen und Frauen wurde auf eine leichte Weise vermittelt, dass es nun mal entscheidend ist, dass die Zahlen bei einem Unternehmen stimmen müssen, das jeden Monat viele Angestellte und hohe Fixkosten auf der Uhr hat.
Last but not least hat unsere Social-Media-Expertin Sky, zum Schluss noch einen Paukenschlag, rund ums Social Media Management gemacht. Sie ist das ganze praktisch angegangen und hat eine Social Media Analyse, am Beispiel der Lieblingsartist der Mädchen durchgeführt. Es gab uns allen, neben einer hohen Interaktion, auch die Gewissheit: Das hat Spaß gemacht!
Ein Fazit
Nach diesem, ereignisreichen und vollen Tag, waren uns Frauen von recordJet zwei Sachen klar:
Das machen wir nächstes Jahr wieder! Und: Es hat uns so viel Spaß gemacht, für die neue Generation Wissen, Begeisterung und eine Art offene Tür aufzuzeigen, dass wir nur hoffen können, dass es Früchte tragen wird.
Wir hoffen einfach, dass wir mit unserer Arbeit Schützenhilfe leisten konnten, für eine neue Generation, starker und neugieriger Frauen, die gerne in unsere Fußstapfen treten wollen und die sich das vielleicht – auch durch uns – vorstellen können. Denn in gewisser Weise war für uns der Girls’ Day ebenso relevant. Ich habe in jedem Fall wieder einmal gemerkt, was für ein toller Haufen Frauen und Kolleginnen wir bei recordJet sind.
Wir sehen uns in der Zukunft. April 2025!