Passenger of the Month im Februar 2020: Alex Mayr
recordJet Passenger of the Month im Februar 2020 ist Alex Mayr
Alex Mayr
Alex Mayr’s Biographie liest sich wie der Leitfaden eines/r waschechten Musiker:in. Und wenn es nicht die Wahrheit ist, ist es so gut gelogen, dass man es gerne glauben möchte. Alex ist 1985 aus den Flachland Zonen des Bremer Umlands entsprungen, wo sie bei einer musikwütigen Familie aufgewachsen ist. Darum beschloss Alex, möglicherweise auch gemeinsam mit ihrer Familie, schon früh die Bühne zu erobern und zwar mit drei Jahren! Die nächsten Jahre bis zum Abitur sind geprägt von Reisen, Tourneen mit Musicals und Theaterstücken- Darum wurde im Anschluss an das Abitur auch gleich Musik studiert. Aber dann?
Auf dem Weg zur Musik
Wir schreiben das Jahr 2010. Das Musikstudium ist vorbei. Der Bachelor in der Tasche und die Projektband zu Ende. Und Alex macht einfach weiter. Songs schreiben ohne Vorgabe. Erste Ping-Pong-Spiele mit dem Drummer gehen über in gemeinsames Basteln von Texten, Songstrukturen, Beats und Harmonien. Alex sieht man jetzt immer öfter wühlen. Wühlen in Sounds und in Einflüssen, z.B. aus dem afrikanisch/arabischen Raum, der Weltmusik, aktuellem Rap, Indiebands und Künstler:innen aller Couleur. Ein Füllhorn, ein Fass ohne Boden. Heute ein Ausflug in die Filmmusik der Spaghettiwestern, morgen ein offener Mund vor dem Oeuvre der Beach Boys, der Beatles, oder den anderen Boliden der Popmusik. Alex sprengt sich selbst dabei ihren Popmusik-Rahmen. Dann endlich. 2011 das erste, mehr oder weniger zufällige Konzert als Support für „Teitur“ in Heidelberg. Der erste Song auf einer Bühne und dann auch noch vor einem verehrten Künstler. Das Publikum und der Künstler wollen mehr. Mehr davon!
Beruf: Popmusiker:in
Das „Mehr davon“- Es geht nur langsam voran. Das Leben als freischaffende Musikerin zollt den Tribut. Jobs müssen an Land gezogen werden, sei es im Studio, für andere Bands, Schüle:innen, oder Coachings. So landen Alex Vocals auf Alben von “Casper”, ihr Klavierspiel bei “Dagobert”, oder Textfragmente bei “Irie Révoltés”. Die Zeit für eigene Musik will freigeschaufelt werden. 2013 gibt es dann endlich eine kleine Promo-EP mit dem Namen „Türen auf“. Eine Tour folgt, das Fernsehen klopft zum ersten Mal an für einen Auftritt bei „buten un binnen“, zurück in alte Heimat Bremen. Die ersten großen Festivals werden gespielt. Als Gast der Band „Irie Révoltés“ und das erste Mal Zuschauer:in bis zum Horizont, auf dem „Deichbrand“.
Jetzt unser Interview mit Alex Mayr lesen oder anschauen:
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Gut gegen Böse EP kommt
Es ist 2015 und die „Gut gegen Böse EP“ kommt auf den Markt. Als CD gepresst und in allen Online Portalen verfügbar. Die eigentliche Geburtsstunde von Alex Mayr. Ein richtiger Release und dann noch eine 4-wöchige Deutschlandtour. Die Ochsentour durch den Bodensatz der Musikindustrie. Der Titelsong der EP „Gut gegen Böse“ bekommt ein Musikvideo, das erste Musikvideo. Aufwendig gedreht in Berlin und im Allgäu im April 2016. Nicht mit Pauken und Trompeten, dafür aber mit Drohnen, Kompars:innen und Kostümen. Fellkostüme, die Drummer Konrad in aufwendiger Kleinarbeit über Wochen selbst erstellt hat. Eine Reminiszenz an ein altes Brauchtum aus den Bergen. Die „Klausen“, die im Frühjahr eines jeden Jahres das Böse aus den Dörfern vertreiben. Wunderbar martialisch als Bild für einen Song, in dem es um die mitunter schweren Entscheidungen im Alltag und um Schubladendenken geht.
Und weil es so schön war: das Ganze nochmal. Wieder ein Video. Diesmal geht es nach Marokko. Von Marrakesch durch den hohen Atlas in die Oasen des Draa Tals, zu alten Freunden der Familie und gedanklich zurück in den vielen Tunesien und Marokkoreisen von Kindheit und Jugend. Der Song Inch´Allah handelt genau davon und bekommt ein bildgewaltiges Video. Veröffentlicht wird die Single im Herbst 2016.
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Es sind noch 3 Jahre bis 2020, was also ist passiert?
Der bisherige Produzent wechselt den Beruf, aber der Rechner ist voller Songs und Skizzen und die Suche nach neuen kreativen Ansätzen läuft. Ein anderer Produzent in Berlin tut sich auf und die gemeinsamen Ideen fühlen sich gut an. Jetzt ist die Zeit des Pendelns und des Weichenstellens. Das Pendel schwingt monatlich zwischen Mannheim und Berlin, ein Management hat sich aufgetan und diverse Plattenfirmen versenken das ein oder andere Kennenlerntreffen in hippen Kaffeebechern. In dieser Zeit werden vier Songs als Singles veröffentlicht. „Wenn alles schläft“, „Hier“, „Bei aller Liebe“ 2018 und „Keine Patte“ im Frühjahr 2019.
Alle Songs werden mit Videos bebildert. Zu „Wenn alles schläft“ der aufwendigste Videodreh, bisher. Das heißt in Zeit, Ort und Temperatur: Eine Woche durch Berlin, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, bei eisiger Kälte. Immer nachts, im November. Und das alles nur um eine Geschichte von zwei Menschen zu bebildern, die sich immer nur nachts treffen können. Oder im Subtext: die man nur noch im Traum treffen kann, weil sie nicht mehr existieren.
Alex hat sich ein tolles Team gebastelt, das ihr auch beratend zur Seite steht, wenn ein Video komplett in Eigenregie von Alex und Drummer Konrad gedreht und geschnitten wird, wie bei dem Song „Bei aller Liebe“.
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Wir sind fast im Jetzt, fast. Anfang 2019: der Cut mit dem Berliner Produzenten.
Zu viele der anfänglichen gemeinsamen Ideen fallen Business Diskussionen zum Opfer. Plattenfirma A sagt dies, Plattenfirma B sagt das. Alex sagt dazu: „Als Frau ist es halt doppelt so schwer.“ Und überhaupt. Ist das nicht die Welt von Alex Mayr. Sie möchte verständliche aber eigene, originelle Musik veröffentlichen. Keine durch Songwritingcamps geprügelte, so lange genormte Musik, bis auch die letzte Kante abgefeilt ist.
Hier taucht der Name Konstantin Gropper auf. Ein Künstler, der mit seiner eigenen Band „Get Well Soon“ seit 10 Jahren in der Indiepopwelt unterwegs ist und mit dem schon länger Kontakt und rege Zusammenarbeit besteht, sei es durch Gesang auf Get well Soon Alben und für eine Netflix Serie, für die Gropper die Musik komponierte- oder auf diversen Tourneen in der Live Band. Konstantin wird zum perfekten Geburtshelfer für das Alex Mayr Album.
Jetzt wird es ernst. Endlich!
Alex hat die Songs geschrieben, vorproduziert, Keyboards, Klaviere, Geigen und Gitarren eingespielt, alle Gesänge und Chöre aufgenommen. Ihr Drummer Konrad die halbe Welt an Percussion Instrumenten ins Studio geschleppt und die Songs eingetrommelt. Konstantin hat dann nicht nur produziert, sondern auch en passant Gitarren, Bässe, Vibraphon, Spinett, Hackbrett und Electronics eingespielt. Produziert wurde unter anderem auch im renommierten Studio „Kleine Audiowelt/Alte Zigarrenfabrik“ in Sandhausen. Endlich ist er da- ein kreativer Flow, der sich nach den Kämpfen davor wie rutschen auf einer mit Pudding gefüllten Wildwasserbahn anfühlt. Ein unglaublich emotionaler und wunderbar fluffiger Prozess, wie es sich jeder Artists nur wünschen kann.
Endlich da, wo man lange hinwollte. Es war ein weiter und steiniger aber auch sehr spannender Weg bis hierher.
Dieses Album ist da! Herzlich Willkommen!
Jetzt anhören: Wann fangen wir an?
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Mehr von Alex Mayr auf Facebook, Instagram, Youtube und der offiziellen Alex Mayr Webseite.
Einmal im Monat präsentiert recordJet den Passenger of the Month. Gewählt von der recordJet-Crew und einigen Musikredakteuren wird ein recordJet-Artist prämiert, dessen Veröffentlichung uns besonders gefällt. Hier bewerben…