Pop zwischen Tiefseetaucher und blauem Himmel am Venice Beach

Hinter unserem Passenger des Monats VILLFORTH steht eine deutsche Sängerin die Pop macht wie die ganz Großen. VILLFORTH könnte ihre Popmusik auch in einem abgefahrenen Tonstudio in L.A. aufgenommen haben. Auch weil zum Beispiel einer ihrer Songs, der 2022 erschienene Track „Cabriolet“ sich genauso leichtfüßig, so nach Pop anfühlt, wie der beständig blaue Himmel am Venice Beach.

When I’m with you, I’m home

singt VILLFORTH in diesem Song und scheut sich nicht davor, viel Gefühl zu zeigen. Die Sängerin möchte ihren Hörer:innen mit ihren Songs eine Schulter zum Anlehnen bieten und sie gleichzeitig ermutigen, Platz für die eigenen Emotionen zu schaffen. Ein verträumter, nostalgischer Sound, der ihrer klaren Stimme schmeichelt, gepaart mit selbstreflektierten und einfühlsamen Texten: genau das macht ihre Musik aus! Sie liebt es, die Grenzen zwischen Pop und Indie verschwimmen zu lassen. Ihre Songs bewegen sich dabei zwischen diesen beiden Genres.

Strangely Attracted ist ihre aktuelle Single und man wird das Gefühl nicht los, dass die Tiefe ihrer Songs, durch, wie auch immer erzeugten, Venice Beach Flair, dermaßen abgeholt wird, ja einen Rahmen für die Essenz der Popmusik bekommt. Aber klang VILLFORTH schon immer wie die Essenz des Pops?

Ich kann gar keinen genauen Zeitpunkt festlegen, wann und wieso ich plötzlich dieses große Bedürfnis hatte, Musik zu machen. Als Teenagerin habe ich einfach das Singen für mich entdeckt und teilweise stundenlang Zuhause gesungen. Rückblickend war und ist die Musik einfach ein Ventil für meine Gefühle, die ich sonst nicht gut ausdrücken konnte.

Mit 17 hat VILLFORTH dann beschlossen, sich richtig an die Musik zu machen, und begann, Post-its in Musikhochschulen und Bandzentren aufzuhängen, um nach Musiker:innen für eine Band zu suchen. Irgendwann traf sie einen Produzenten aus Kreuzberg. Mit ein paar eigenen Songideen und einer Gitarre bewaffnet, ging alles ziemlich schnell.

Der Prozess von einer ins Handy gemurmelten Melodie mit Fantasietext vor dem Schlafengehen bis hin zum fertig ausformulierten Song – das fasziniert VILLFORTH immer noch am meisten. Manchmal weiß sie noch gar nicht, worüber sie eigentlich schreiben möchte, aber im Prozess des Songwritings sprudelt es plötzlich aus ihr heraus. Das einzige, was VILLFORTH am Musik machen, nicht so mag, sind die teils starren Strukturen der Musikindustrie, die es Indie-Künstler:innen wie ihr nicht so einfach machen, gehört und ernst genommen zu werden.

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