Shelter Boy: „Es ist gut, sagen zu können, dass man macht, was man will.“
Interview mit Shelter Boy recordJet Passenger of the Month im Januar 2020
Shelter Boy ist unser Passenger of the Month im Januar. Kürzlich erschien seine EP „Rock ’n‘ Roll Saved My Childhood (lel)“. Wir haben ihn ausgefragt: Warum eigentlich lel und nicht lol? Was sind seine musikalischen Guilty Pleasures? Und noch mehr. Viel Spaß mit Shelter Boy.
Wer bist du?
Ich bin Simon, mit Künstlernamen Shelter Boy. Und ich mache Musik.
Erzähl uns eine unwahre Geschichte, wie es zu deinem Künstlernamen gekommen ist!
Ich war in Südostasien letztes Jahr, mit meiner Frau. Auf einmal hat es wahnsinnig krass angefangen zu regnen, richtig taifunmäßig. Am Strand war ne kleine Hütte, wo ein kleiner Boy saß und der sagte „Ey Boy! You wanna get some shelter?“ And I was like „Yes bro!“ Und seitdem dachte ich mir: Das ist ein geiler Name.
Deine EP heißt Rock ‚n‘ Roll saved my childhood (lel), was hat deine childhood noch gesaved?
Skateboardfahren? Ich hab halt viel Musik gehört und viel gekifft. Aber ob das jetzt meine childhood gesaved hat, weiß ich nicht.
Warum lel und nicht lol?
Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht. Eigentlich ist es komisch, wenn man sich über sowas lange Gedanken macht. Aber lol kann ja auch für „League of Legends“ stehen. Und lel ist witziger. Oder auch nicht.
Du hast in deiner Kindheit also viel Musik gehört. Hast du musikalische Guilty Pleasures?
Gibt es ja eigentlich nicht. Also ich höre ganz schön viel komischen Kram. Mit meinem Gitarristen Fabi will ich eigentlich ein DJ-Set anfangen unter dem Namen „Waldi und Waldi“, wo die ganzen Hits gespielt werden. Ich hör sehr gern die Black Eyes Peas, Nelly Furtado – das ist krass. Was wirklich ein Guilty Pleasure wäre glaube ich, wo ich mich wirklich ein bisschen schäme, weil ich es sehr schön finde, ist der frühe Coldplay-Kram. Das ist glaube ich ein Guilty Pleasure. Zu sagen „Ich höre gerne mal Coldplay abends, wenn ich zu Hause sitze.“
Welche Musiker:innen haben die Musikbranche geprägt? Und dich?
Ganz insgesamt? Bach. (FYI: Vor Interiewbeginn haben wir Bach-Funfacts ausgetauscht.) Die Beatles. Smiths, Mac Demarco. King Krule liebe ich auch. J Dilla hab ich gerne. Da gibt’s so viel Kram! Ich glaube auch ganz viel Zeug, was im ersten Moment gar nicht so nach meiner Musik klingt. Die Idols-Platte fand ich auch großartig.
Wenn du drei Platten auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welche wären das?
Revolver von den Beatles. Das Debütalbum von den Stone Roses. (Überlegt lange) Das ist ne starke Frage.
Ich wollte dich nicht in eine Existenzkrise stürzen.
Das ist grade passiert. Ich nehme einfach noch ne aktuelle Platte. Was ich gut finde ist Igor von Tyler The Creator. Das kann man auch sehr gut durchhören.
Wenn du nicht Musiker geworden wärst, was wärst du geworden? Wofür brennst du noch?
Ich bin ja noch gar kein richtiger Musiker geworden, ich bin Barmann, der Musik macht. Für Profiskaten reicht’s auf jeden Fall nicht. Auf Tour merke ich immer, dass mich sehr interessiert, wie geil der Duschkopf ist, dort wo man schläft. Obs ne gute Brause ist. Das macht nämlich nen Unterschied! Deswegen würde ich mich glaube ich mit Duschköpfen auseinandersetzen.
Okay, was ist dein favourite Duschkopf? Schon Regendusche?
Ja, aber es kommt vor allem auf den Druck an. Das Ding bei ner Regedusche ist nämlich, dass es nur ganz seicht runterprasselt und das finde ich auch nicht geil. Muss schon ein bisschen knallen.
Regen mit Druck.
Regen mit Druck. So heißt meine neue Platte übrigens.
A propos duschen auf Tour. Was darf auf Tour und/oder im Proberaum/Studio nicht fehlen?
Ich bin mittlerweile richtig auf dem CBD-Film. Das entspannt mich unfassbar sehr. Ich glaube, das dürfte nicht fehlen. Ist jetzt blöd, Bier und so aufzuzählen. Aber wäre auch blöd, wenn das nicht da wäre. Aperol. Aperol Spritz. Eigentlich trinke ich kein Bier mehr, sondern Aperol Spritz. Mit CBD. Kuschelrockergetränk.
Lieber ein Konzert vor den 10 treusten Fans oder vor 10.000 Menschen, die dich nicht kennen, spielen?
10.000. Das sind mehr.
Weißt du noch, was die erste Platte war, die du gekauft hast?
Ja. Neil Young, Harvest.
Weißt du auch noch die erste CD?
Ja… Alexander, dieser erste DSDS-Gewinner! Zweite CD war 50 Cent, Get Rich Or Die Tryin. Grundschule hat mich ganz schön geprägt.
Und die letzte CD, die du gekauft hast?
Here Comes The Cowboy von Mac Demarco, das neue Album.
Und was ist das eine Album, das du nicht mehr aus deinem Regal wegdenken kannst?
Queen is dead von The Smiths, auf so ner grünen Vinyl. Das wär blöd, wenn die nicht da wäre.
Warum und wie bist du bei recordJet gelandet?
Wow, hab ich da recordJet gehört? Verrückt! Über meinen Manager und langjährigen Freund Philipp. Er hat mir das damals vorgeschlagen und bis jetzt war alles supereasy. Fühlt sich gut an. Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich da gar nicht so viel Einblick habe. Ich freu mich einfach, wenn alles läuft und das tut es. Kann mich nicht beschweren.
Letzte Worte?
Erstmal grüße ich meine Oma. Hallo Opa! Und dann: Macht doch einfach was ihr wollt. Ist nämlich gut sagen zu können, dass man macht, was man will.
Danke Shelter Boy!
Die EP Rock’n’Roll Saved My Childhood (lel) hier anhören:
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