Was macht eine gute Homepage aus?
Wir sagen dir worauf es ankommt, um eine perfekte Musiker:innen Homepage zu erstellen
Marc Weissenberger vom local heroes Radio hat einen sehr ausführlichen Essay mit dem Titel „Newcomer-Marketing (Essentials)“ herausgebracht. Wir haben dir die Hard Facts für eine Musiker:innen-Homepage zusammengefasst. Wir empfehlen dir natürlich das Original trotzdem zu lesen.
DIY- finde den richtigen Baukasten für deine Homepage
Um eine professionelle Musiker:innen-Homepage zu erstellen, ist es leider notwendig, dass du dich zumindest in die Grundlagen des Webdesigns einarbeitest. Anfänger:innen-tauglich sind vor allem Homepage-Baukastenprogramme wie Network Solutions und vielen mehr. Die sind überaus nützlich, gerade wenn es um das Feintuning geht – vergleichbar etwa mit den Presets in einem Musikprogramm. Man bekommt zwar damit einen schönen Sound, aber wenn man nicht wie jeder klingen möchte, sollte man an den Reglern drehen, um etwas Individuelleres erstellt zu haben.
Ein mögliches webbasiertes Tool ist das WordPress Music. Damit kannst du dir relativ einfach eine Seite zusammenbasteln, die alles enthält, was eine Bandhomepage braucht. Der Haken: Es kostet! Mit der Mindestausstattung kostet WordPress Music etwa 9 Euro im Monat. Realistisch gesehen solltest du jedoch mit einmaligen WordPress Kosten von circa 120 Euro und monatlichen Kosten von circa. 9-30 Euro pro Monat rechnen. Der Domainname muss bezahlt werden, mögliche Plugins, aber auch die Sicherheit auf deiner Homepage kostet. Hier findest du eine Auswahl an Vorlagen für deine eigene Homepage. Wenn du mehr Auswahl brauchst, kannst du auch hier mal vorbeischauen und dich inspirieren lassen.
Also: Wer keine Ahnung hat (oder keine haben will), muss leider zahlen oder zurückstecken, denn alles, was WordPress Music mit ein paar einfachen Klicks gegen Cash anbietet, kann man sich mit den nötigen Kenntnissen auch kostenlos selbst bauen. Hierzu musst du lediglich WordPress auf einem eigenen Webspace installieren. Manche Webhoster bieten sogar 1-Klick-Installationen ohne Aufpreis an. Die zahllosen kostenlosen Designs und Plugins kannst du nach Belieben anpassen und verändern, so dass du auf ein sehr individuelles Ergebnis kommen kannst.
Was braucht jede gute Musiker:innen Homepage?
- Fangen wir mal mit dem Layout/Design an:
Es sollte selbstverständlich sein, sollte aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden: Das Design und die Optik deiner Homepage sollte an deinen Artistnamen angepasst sein. Die Pop-Band „Die Barbies“ gestalten ihre Homepage mit Sicherheit anders als eine Death-Metal Band – und das völlig zu Recht. Wir sprechen hier (polemisch gesprochen) vermutlich von pinkfarbenen Sternchen und Herzchen vs. einer dunkelrot-schwarzen Farbgebung mit Totenköpfen und verzerrten Fratzen. Deine Artist-Homepage ist dein visuelles Aushängeschild und sollte zu deinem Genre, zu deinem Namen und zu deiner Selbstwahrnehmung passen. Schließlich festigst du damit auch dein Image. - News-Bereich (Auftritte, Releases, Studiotermine, etc.):
Einer der wichtigsten Bestandteile deiner Homepage ist der News-Bereich. Dort kommt alles rein, was gerade aktuell und für deine Fans von Belang ist. Die Auftritte der nächsten Wochen müssen abgesagt werden, weil sich der Schlagzeuger beim Skifahren den Arm gebrochen hat? In den News-Bereich. Du hast ein neues Video fertig? Ab in den News-Bereich. Du startest eine Crowdfunding-Kampagne für die Produktion deines nächsten Albums? Natürlich, in den News-Bereich.
- Was deine Webseite natürlich auch unbedingt braucht, ist eine Tourdatenliste:
Tourneen und Auftritte sind für dich als Artist eine super Möglichkeit, Kontakt zu deinen Fans zu pflegen, dein Können zu demonstrieren, neue Fans zu gewinnen und zusätzlich zu anderen Verkaufskanälen wie Shopify auf Spotify, Merchandise zu verkaufen (eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle). Du solltest daher immer eine aktuelle Liste mit kommenden Auftritten an einer gut zugänglichen Stelle deiner Artist-Homepage platzieren – und diese penibel pflegen. Auftritte von vor 2 Jahren? Raus! Termine der Tour, die in sechs Wochen startet? Unbedingt rein! Empfohlen ist auch ein Link zum Ticketkauf oder eine Kontaktadresse – mach es deinen Fans so einfach wie möglich, dich live zu sehen. - Band-Bio und Pressebereich:
Wie schon in unserem Artikel „7 Schritte zum perfekten Press-Kit für Bands und Musiker:innen“ besprochen, ist eine vollständige Band-Bio ein Ober-Muss für jede Artist-Homepage. Diese ist nicht nur für Fans interessant, sondern auch für Blogger:innen und Musikjournalist:innen, die über dich schreiben wollen. Fragen, mit denen du dich an deiner Bio entlanghangeln kannst, sind: Wer, wo, wann, warum und wie? Beachte aber, dass der Stil nüchtern und sachlich bleibt, sonst wirkt das Ganze schnell wie übertriebene eigene Lobhudelei. Auch ein Presse-Bereich sollte rein, in dem du alle Artikel, die über dich geschrieben wurden, sammeln kannst.
- Galerie: Hier ist Platz für die Fotos von deinen Auftritten, sowie professionelle Studiofotos – am besten etwas runtergerendert um die Ladezeiten kurz zu halten. Und auch, wenn du deine Bilder schon längst auf den Socials hochgeladen hast, solltest du sie unbedingt Zweitverwerten.
- Audio und Video:
Falls du noch nicht bei einer Rechteverwertungsgesellschaft wie der GEMA angemeldet bist, kannst du über die Verbreitung deines Materials selbst entscheiden. Mit Embed-Links von Youtube und Soundcloud kannst du ganz einfach deine Videos und Songs zum Anschauen und Anhören auf deiner Homepage verfügbar machen. Solltest du bei der GEMA o.ä. angemeldet sein, wird das Ganze schon etwas schwieriger. Wir empfehlen dir in diesem Fall dich direkt an eine/n GEMA-Ansprechpartner:in deines Vertrauens zu wenden. - Streaminglinks und Downloadlinks zu Spotify, iTunes, Amazon und Co.:
Du willst dass deine Musik gestreamt und verkauft wird? Mach es deinen Fans leicht, sie zu finden! Platziere dazu die Links zu deiner Musik in die Stores an prominenter Stelle, am besten auf der Startseite deiner Artist-Homepage. - Impressum und Kontaktdaten (für Booking, etc.):
Marc Weissenberger empfiehlt, neben der allgemeinen Kontaktemailadresse auch eine gesonderte Emailadresse, speziell für Booking-Anfragen einzurichten – auch, wenn sich bei dir nur eine Person um alle Anfragen kümmert. Das hat den Grund, dass es nach außen für die Booker:innen professioneller wirkt, und du auch deine Mails getrennt abrufen kannst und keine hochinteressante Bookinganfrage irgendwo untergeht. Ein ordentliches Impressum ist in Deutschland Pflicht. Ohne ein Impressum, kann es schnell zur Abmahnung kommen.
- SEO: passende Keywords, oder auch, die richtigen Worte finden:
Von vielen unterschätzt und doch so unfassbar wichtig. Die Findbarkeit in Suchmaschinen. SEO oder ausgeschrieben: Search Engine Optimization, sorgt dafür, dass deine Artist-Homepage mit Keywords ausgerüstet wird, mit denen die User:innen in Suchmaschinen suchen – und nach denen die Suchmaschinen entsprechend nach Inhalten fischen. Wenn also jemand aus dem Ruhrgebiet eine lokale Synthie-Pop Band buchen möchte, dann gibt er vermutlich in Google „Synthie Pop Ruhrgebiet“ ein, oder „Synthie-Pop Band Ruhrgebiet“, etc. Sind die entsprechenden Keywords in deinem CMS (Content Management System z.B. WordPress) gut gewählt (vorausgesetzt, du bist eine Synthie-Pop Band aus dem Ruhrgebiet), dann kann dies dazu führen, dass du in Google gut gefunden wirst. Auch hier gilt: Unbedingt einlesen oder jemanden Fragen, der sich ein bisschen damit auskennt. Mit ein bisschen geschickt gemachter SEO kannst du enorm viel bewirken. - Social Media Anbindung
Viele Fans möchten gerne auf dem Laufenden gehalten werden, was es bei dir Neues gibt. Das kann natürlich auch über einen Newsletter geschehen (diesen bitte aber nicht inflationär verschicken), aber in der heutigen Zeit macht die Verbindung zu deinen gesamten Social Media Aufgebot (Facebook, Twitter, Instagram,…) fast mehr Sinn. Und trotzdem lautet auch hier die Devise: Totgesagte leben länger“. Also ja, der Newsletter ist wichtig. Die meisten Anbieter:innen bieten generell eine Vielzahl an Plugins an, die du sehr simpel in deine Band-Homepage einbauen kannst.
Hast du bereits Erfahrung mit einer eigenen Artist-Homepage? Hausgemacht oder per Baukastensystem? Wie läufts mit der SEO? Hast du was auf deiner Seite, was wir hier vergessen haben? Und welche sind eure Lieblings-Artists-Homepages?