In 3 Schritten zum perfekten Pressetext
So schreibst du als Musiker:in deinen perfekten Pressetext
Pressetexte sind für alle Musiker:innen ein wichtiges Aushängeschild. Egal ob du deine Musik über Blogs promoten möchtest, Online-Medien eine Premiere deines Videos anbieten willst oder einem Magazin dein aktuellstes Projekt gepitcht werden soll: Immer wird ein Text über dich und deine aktuelle Arbeit vonnöten sein. Dieser sollte möglichst knapp und präzise, aber trotzdem informativ sein und dir und dem, was du machst, entsprechen. Das kann manchmal ganz schön tricky sein. Deswegen haben wir für dich hier zusammengefasst, was in so einen Pressetext gehört und wie viele du davon überhaupt brauchst.
Verschiedene Projekte, verschiedene Texte!
Vorweg gesagt sei: Ein einzelner Text reicht definitiv nicht. Je nachdem, welche Art von Projekt du grade am Start hast, kannst du die Texte, die du an Medien oder Agenturen schickst, variieren. Neben einem Text zu deinem momentanen Projekt, also der derzeitigen Single, dem kommenden Album oder der nächsten EP, solltest du auch immer einen aktuellen Text über dich parat haben. Die Kombination aus diesen beiden Pressetexten ermöglicht es zum Beispiel Redakteur:innen, sowohl einen Einblick in deine aktuellen Releases und Ideen zu bekommen, gleichzeitig haben sie aber auch die Möglichkeit, sich ohne viel eigene Recherche über dich als Künstler:in zu informieren. Je weniger eigene Recherche betrieben werden muss, desto wahrscheinlicher ist es, dass Medien über dich berichten, grade, wenn du noch nicht in einer Hype-Welle steckst. Außerdem kannst du so auch immer ein wenig die Richtung lenken, aus der die Informationen kommen. Wenn ausschließlich eigene Recherche betrieben wird, kannst du weniger kontrollieren, auf welchem inhaltlichen Aspekt von dir oder deinem Projekt der Fokus liegt.
Du brauchst also: Eine Kurz-Biografie über dich und dann noch weitere Texte über deine Musik. Das kann ein Text zum Album oder zur EP sein, aber auch zu einer Single oder dem aktuellsten Musikvideo. Wir haben für dich zusammengefasst, was in den jeweiligen Texten an grundlegenden Informationen enthalten sein sollte und wie lang so ein Text im Durchschnitt ist. Jeden weiteren Fact, den du wichtig findest, kannst du natürlich jederzeit hinzufügen.
(Kurz-)Bio (0,5 bis 1,5 Seiten):
- Wer bist du?
- Woher kommst du?
- Woher kommt deine Verbindung zur Musik, wie hat sie sich entwickelt?
- Was inspiriert dich?
- Was sind deine musikalischen Einflüsse?
- Wie nennst du deinen Musikstil?
- Was macht dich und deine Musik aus?
- Was hebt dich von anderen Künstler:innen ab?
- Welche Dinge hast du auf deinem bisherigen Weg von dir/deiner Musik gelernt?
- Was sind deine bisherigen Erfolge?
Single (max. eine Seite):
- Worum geht es?
- Woher kommt die Inspiration?
- Wo und wie ist der Track entstanden?
- Was bedeutet dir der Song persönlich?
- Was macht den Sound aus?
Album/EP (eine bis zwei Seiten):
- Wo und wie ist das Album/die EP entstanden?
- Was hat dich inspiriert?
- Worum geht es, gibt es einen roten Faden?
- Gibt es ein Konzept hinter der Tracklist?
- Woher kommt der Titel, was bedeutet er?
- Was ist dein persönlicher Bezug zu Titel und Inhalt?
- Gibt es einen Track mit besonderer Geschichte?
- Hat einer (mehrere) der Songs für dich persönlich eine besondere Bedeutung?
Video (max. eine Seite):
- Wo und wie ist das Video entstanden?
- Was macht das Video besonders?
- Was ist die Message dahinter?
- Wie hängt die Message mit dem Song zusammen?
- Was ist dein persönlicher Bezug zum Thema?
- Wessen Idee war das Video?
- Gibt es besondere Beziehungen zu (Teilen) der Filmcrew?
It’s all about the Style!
Was in deinen Text gehört, ist jetzt also klar. Ein guter Text ist eine solide Grundlage. Auf einen bestimmten Aspekt solltest du jedoch besonders achten: Die Art, wie deine Pressetexte geschrieben sind, sollte zu deiner CI, also dem, wie du dich als Künstler:in darstellst, passen. Was bedeutet das konkret? Dass der Text durchaus lustig sein darf, wenn du dich auf Social Media als Witzbold zeigst und sich in deiner Musik der eine oder andere Gag verbirgt, zum Beispiel. Oder dass du Bilder, die du in deiner Musik und deinem öffentlichen Auftritt immer wieder bedienst, auch in deinen Pressetexten abbilden solltest. Diese Texte beschreiben dich und zeigen deine Facetten, sie gehören zu dir als Gesamtkonzept und sollten sich also auch logisch in dieses einfügen. Das macht es außenstehenden Menschen leichter, deine Ideen und ihre Umsetzung zu verstehen.
Sorgfalt, bitte!
Du hast eine zündende Idee und dein Text fließt dir nur so aufs Papier? Klasse! Trotzdem ist es wichtig, dass du den Text selbst noch ein paar Mal durchgehst, auf Grammatik- und Rechtschreibfehler checkst und vielleicht auch noch mal mit ein, zwei Tagen Distanz auf die Strukturierung schaust. Wenn du die Möglichkeit hast, lass auch andere, im Optimalfall sprachgewandte, Menschen aus deinem Umfeld über die Texte lesen und Korrekturen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Ein Pressetext ist immer auch ein Aushängeschild und damit ein Indikator für die Qualität eines Projektes. Im Zweifel wird deiner Musik keine Chance gegeben, weil der dazugehörige Text mit seinen Grammatikfehlern schon das gesamte Kontingent an Interesse hat verpuffen lassen. Wenn du Texte in einer Sprache verfasst hast, die nicht deine Muttersprache ist (z.B. weil es sich für manche Genres empfiehlt, auch Material auf Englisch o.ä. vorliegen zu haben), dann lass unbedingt eine/n sprachgewandte/n Muttersprachler:in Korrektur lesen.
Alles klar? Dann ran an die Tasten (oder den Stift)! Das nächste Projekt wartet schon darauf, mit einem neuen, schicken Text in die Welt geschickt zu werden. Dein neuer Pressetext kann übrigens ganz wunderbar direkt in dein EPK (Electronic Press Kit) eingebunden werden. Wie du das am besten erstellt und was da alles hineingehört, findest du hier.