Wir haben euch gefragt: Was ist der Status Quo in der Musikindustrie?
Antworten der recordJet Artists - die Ergebnisse auf einen Blick
Wie ist der Status Quo in der Musikszene? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben in diesem Zuge im Frühjahr eine Umfrage mit mehr als 2000 Musiker:innen durchgeführt. An dieser Stelle ein riesen großes Dankeschön an alle recordJet Artists, die teilgenommen haben – you know who you are!
Ziel der Umfrage „ON THE RECORD“ lag unter anderem darin den Status Quo der Musiker:innen in Deutschland zu evaluieren und Herausforderungen zu beleuchten. Zu den Teilnehmenden gehörten selbstvermarktende Artists sowie Artists, die bei einem Label oder Management unter Vertrag stehen. Wir haben für euch die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Bezahlungsmodell:
Eines der Kernergebnisse zeigt deutlich, dass das User Centric Payment-Modell als wichtiger Hebel für faire Bezahlungen angesehen wird. Bei diesem Modell würden nur die Musiker:innen Geld von Streaming-Dienst-Abonnent:innen erhalten, die tatsächlich ihre Musik gehört haben. 72 Prozent der selbstvermarktenden Künstler:innen und 69 Prozent der Musiker:innen mit Label oder Management unterstützen diese Idee.
Hürden beim Aufbau einer erfolgreichen und langfristigen Karriere:
Die Hürden für eine erfolgreiche Karriere in der Musikbranche sind vielfältig: Rund 59 Prozent der selbstvermarktenden Künstler:innen sind nach eigenen Aussagen nicht ausreichend bekannt und 52 Prozent können nicht ausschließlich von ihrer Musik leben. Ein Drittel hat Herausforderungen beim Aufbau eines geeigneten Netzwerks, während ein weiteres Drittel mit den Anforderungen überfordert ist.
Allerdings stehen auch Musiker:innen mit Label stehen vor diesen Herausforderungen: 45 Prozent von ihnen können nicht allein von ihrer Musik leben und 32 Prozent sind noch nicht bekannt genug.
Selbstvermarktung vs. Label/Management:
Des Weiteren glaubt die Mehrheit der Befragten, dass Künstler:innen es leichter haben, wenn sie bei einem Label unter Vertrag stehen. Es gibt jedoch eine große Bereitschaft auf beiden Seiten, alternative Ansätze auszuprobieren: 59 Prozent der selbstvermarktenden Künstler:innen können sich vorstellen bei einem Label zu unterschreiben, während 60 Prozent der Musiker:innen mit Label es sich vorstellen können, (wieder) selbstvermarktend zu sein.
Die Gründe, auf ein Label zu verzichten, beinhalten hauptsächlich die Kontrolle und Umsetzung der kreativen Arbeit sowie der Wunsch, die Rechte an Songs nicht abzugeben.
Musikindustrie und Diversität:
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen zudem die weiterhin bestehende Unterrepräsentation von Frauen und marginalisierten Gruppen in der Musikindustrie. 87 Prozent der Umfrageteilnehmenden waren männlich. Unter anderem diese Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit von sofortiger Unterstützung, Förderung und Initiativen für weibliche Musikerinnen und Mitglieder der LGBTQAI+ Community, um mehr Gleichberechtigung innerhalb der Industrie zu schaffen.
Die Musikwoche veröffentlichte zu den Ergebnissen unserer Umfrage bereits diesen Artikel.