Unser Artist of the Month im Monat Oktober: Bush.ida
Will Kommen im Bush
Eben noch als Act bei unserem FLINTA Force Showcase auf dem Reeperbahn Festival im Mojo Café vertreten, und jetzt schon unser Artist of the Month.
Nein, unser Artist of the Month im Oktober ist kein Zufallsprodukt, sondern eine Fügung des Schicksals. Es brauchte erst die Pandemie, damit Bush.ida, die einst aus einem „Kaff in Bayern“ stammte, wie sie selbst sagt, begann, Musik zu machen. Und was für welche! Denn es ist nicht nur Musik – es sind auch politische und gesellschaftliche Salven, die sie, mittlerweile aus Köln abfeuert. Bush.ida will provozieren, zum Nachdenken anregen. Sie will nicht bequem sein und versteht ihre Kunst in der Doppeldeutigkeit.
Durch ihre beruflichen Erfahrungen, unter anderem als Flugbegleiterin und „Studentin der Nachhaltigkeitswissenschaften“, wurde ihr immer klarer: Das Patriarchat steckt überall und formt die Welt, wie wir sie erleben. Und das will Bush.ida ändern.
Naturgewalt, Feuerwerk und Brandstifterin
Oh ja, ihre Musik ist auch ihr persönlicher Befreiungsschlag aus dem Patriarchat. Diesen kombiniert Bush.ida seitdem mit Banger-Rap, Sprachakrobatik und radikaler Softness. Bush.ida vereint Rap, Feminismus und Umweltaktivismus. 2023 erschien ihre erste EP mit dem Titel „WILL KOMMEN IM BUSH“. Eine Einladung in Bush.idas Welt, wie sie ihr gefällt. In der ersten Lockdown-Phase veröffentlichte sie im Dezember 2020 ihre erste Single „VAGIDA“. Der Song war ein Barometer für das, was folgen sollte – ein Manifest für die Stärke aller gebärenden Körper und eine Weigerung, das Label „schwaches Geschlecht“ weiterhin zu akzeptieren.
Bin ’ne süße Bitch und läufig (Aha)
Du ein Dobermann in freundlich (Aha)
Komm, mach ’ne Rolle, mach sie deutlich
Das, was wir haben, ist nicht käuflich
aus „Ein guter Junge“
Bush.ida hat keine Lust auf patriarchale Gewaltstrukturen, männlich dominierten Rap und den kapitalistischen Lifestyle, der vorgaukelt, dass es nur „EINE:N“ geben kann. Dem setzt sie radikale Zärtlichkeit, Co-Kreation und Kollaboration als die wahren Fundamente dieser Welt entgegen. Altes in Brand setzen, Neues befeuern – verbunden mit der Erkenntnis, dass wir alle Teil des Systems sind, das uns geprägt hat. Doppeldeutigkeit aushalten – das ist die Message. Sie verpackt diese in wortgewandte Lines, die ihre Hörer:innen stets auffordern, den doppelten Boden zu suchen. Durch selbstorganisierte Streams mit der LITCLITCREW verbreitete sich ihre Botschaft wie ein Lauffeuer und führte zu den ersten Gigs, etwa auf der Fusion oder der Breminale. Bei ihren Konzerten verkörpert sie ihre kraftvollen Performances, die in pulsierenden Bewegungen ihre Worte unterstreichen.
Handmade, Kundalini und ganz viel Lust
Die zweite EP von Bush.ida, „BUSH zu BI“, erscheint am 25. Oktober 2024 und feiert eine neue, juicy Ära von Bush.ida. Diese EP ist ein Manifest des Stolzes auf die eigene Queerness, auf die GODDESSES und die GUTEN JUNGEN, und ein weiteres Erforschen des eigenen Ichs. Im Zentrum stehen Lust, die eigene Nicht-Binarität und das BI-Sein. Eindeutigkeit wird zwangsläufig ausgeschlossen. Es ist ein fluides Ping-Pong aus Dominanz und Unterwürfigkeit, Passivität und Aktivität, einladend und abweisend, frech und lieb.
Wir sind gespannt, was als Nächstes kommt!
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Einmal im Monat präsentiert recordJet den Artist of the Month. Gewählt von der recordJet-Crew, wird ein recordJet-Artist prämiert, der uns besonders gut gefällt. Schaut doch mal auf unserer AotM-Playlist vorbei – dort sind alle unsere Artists of the Month der vergangenen Jahre bis heute aufgelistet.