Expertentipp: Die 5 Todsünden des Crowdfunding – und wie ihr sie vermeidet!
Crowdfunding ist the Future of Music. Wir zeigen euch die 5 klassischen Anfängerfehler beim Crowdfunding, und erklären wie ihr sie vermeidet damit eure Kampagne von Erfolg gekrönt ist.
Crowdfunding ist für die recordJet Crew eine Herzensangelegenheit. Wir sind – wie Amanda Palmer – davon überzeugt, dass dies die Zukunft von Musik ist: Jenseits von großen Labels mit dicken Budgets und Kontrolle über die kreativen Schaffensprozesse von Musikern und Bands.
recordJet arbeitet eng mit Startnext zusammen, der ersten Crowdfunding Plattform speziell für den deutschen Markt. Zur ersten Einführung ins Thema Crowdfunding empfehlen wir euch unsere Mini-Serie „Crowdfunding mit Startnext“ (Teil 1 und Teil 2).
Crowdfunding sollte jedoch wie jede Finanzierungsmethode nicht (nur) durch die rosarote Brille betrachtet werden. Wie überall gibt es Fallstricke und spezielle Kniffe, über die man Bescheid wissen sollte. Es ist also unverzichtbar, sich ordentlich einzulesen. Unsere Freunde von MusicThinkTank haben einen tollen Artikel über die 5 Stolperfallen des Crowdfunding veröffentlicht. Unsere Zusammenfassung hier für euch:
1. Euer Projekt ist nicht unterstützenswert genug
Zwei Ursachen können hier dazu führen, dass euer Projekt scheitert: a) Ihr habt ein unterstützenswertes Projekt (z.B. eine Tour, ein neues Album), aber ihr schafft es nicht, euren Unterstützern zu erklären, warum es sich lohnt, euer Projekt zu unterstützen. Oder b): Euer Projekt ist an sich noch nicht ausgereift und überzeugend genug. Dann lohnt es sich vielleicht, zu warten bis das Ganze mehr Gestalt angenommen hat.
2. Euer finanzielles Ziel ist zu hoch
Laut MusikThinkTank sind 99% der Unterstützer von Crowdfundingprojekten Freunde und Bekannte. Ihr arbeitet also mit eurem direkten Einflusskreis. Wichtig ist also, eine Liste von Freunden, Familie und Bekannten zusammenzustellen, mit deren Unterstützung man rechnet. Dann halbiert die Liste (da bei weitem nicht jeder unterstützt) und rechnet pro Unterstützer mit einem Betrag von 20-40€. Dies gibt euch einen groben Richtwert, was ihr mit eurer Kampagne erreichen könnt. Dazu kommt als weitere Unbekannte X die Zahl der Unterstützer, die ihr neu akquiriert habt. Achtet in jedem Fall darauf, euren Zielbetrag nicht zu hoch anzusetzen.
3. Ihr arbeitet nicht hart genug
Um Unterstützer für eine Crowdfunding-Kampagne zu gewinnen, reicht es nicht aus, ein paar Massenemails zu unterstützen und ein paarmal auf Facebook zu posten. Die Akquise von Unterstützern ist 1:1-Arbeit und erfordert, mit vielen Menschen persönlich zu sprechen und individuelle Emails zu schreiben. Unterschätzt nicht den Zeitaufwand, der dahinter steckt – aber es lohnt sich!
4. Ihr gebt zu früh auf
Wie bei eBay, wo in den letzten Minuten der Auktion die Preise in die Höhe schnellen weil alle bieten, erleben die meisten Crowdfunding-Projekte in den letzten Tagen des Förderzeitraums einen starken Aufwind. Lasst euch also nicht entmutigen, wenn der erreichte Betrag eine Woche vor Ende der Kampagne noch nicht so rosig aussieht – nehmt es lieber als Anlass, nochmal alle Energie in die Promotion für euer Projekt zu stecken und weitere Förderer anzusprechen.
5. Eure Dankeschöns sind nicht optimal gestreut
Geht sicher, dass ihr Dankeschöns für jeden Geldbeutel anbietet. Wenn einer eurer Fans oder Freunde bereit ist, einen Betrag von 35€ lockerzumachen, aber ihr direkt von einem Dankeschön für 20€ zu einem Dankeschön für 50€ springt und nichts dazwischen anbietet, dann wird sich derjenige für 20€ entscheiden. Euch gehen damit ganze 15€ durch die Lappen! Bietet also am besten Dankeschöns in 10€-Schritten an. Im höherpreisigen Bereich eignen sich auch 50€-Schritte. Eine gute Verteilung der Dankeschöns für seine Crowdfunding Kampagne auf Startnext (Produktion seines zweiten Albums „Wir sind vorbei“ auf Vinyl) hat sich zum Beispiel Enno Bunger ausgedacht – mit Erfolg: Bereits 11 Tage vor Ende der Kampagne hatte Enno sein Ziel von 2000€ überschritten.