DIY liegt im Trend! Aber was heißt das für das Musikvideo?
So kannst du den DIY-Trend im Bereich Musikvideo nutzen
Musikvideos sind veraltet? Von wegen. Die Verfilmung von Musik und die dazugehörenden Plattformen sind immer noch relevant: 57 Prozent der 14- bis 24-Jährigen geben an, nicht auf YouTube verzichten zu können. Die Spitzenreiter unter den angesehenen DIY liegt im Trend. Clips sind Musik- und Comedy-Videos. Und doch kann man nicht leugnen: Das klassische Musikvideo hat sich verändert. Die Story ist im Vergleich zu älteren Videos oftmals nicht mehr so entscheidend, sie sind heutzutage eher auf den/die Künstler:in zugeschnitten. Die Digitalisierung fördert außerdem auch die Verfügbarkeit für alle: Durch die Fülle an Musikvideos ist man als Künstler:in beinahe gezwungen, aufzufallen, um sich gegen den Rest zu behaupten.
Fettes Budget versus DIY-Charakter
Dass die großen, epochalen Musikvideos seltener geworden sind, hat auch etwas mit der Flut an DIY-Musikvideos zu tun. In der Regel bedeutet DIY nämlich auch: weniger Geld und weniger Zeit, die man in eine Sache investieren kann, im Vergleich zu einem unter Vertrag stehenden Artist. In diesem Fall erhältst du in der Regel vom Label einen Vorschuss– das ist eine Art Kredit, um u.a. Musikvideos finanzieren zu können. Dieser Kredit ermöglicht dir einen gewissen Spielraum, um deine Musikvideos großzügiger gestalten und an externe Dienstleister auslagern zu können. DIY Künstler:innen können natürlich auch große und epochale Videos drehen. Darum stehen, gerade unter Musiker:innen, die alles selbst wuppen, Förderungen, Crowdfunding und Co. hoch im Trend.
Ja, DIY liegt im Trend, mehr oder weniger freiwillig und die technischen Tools unserer Zeit kommen dir dabei zur Hilfe. Denn das Musikvideo bekommt bildtechnische Unterstützung durch Instagram-Reels, Shorts, Stories usw. Jede/r Musiker:in kann sich heute authentisch und direkt über ihre eigenen Kanäle vermarkten und muss nicht immer zuerst auf ein Musikvideo zurückgreifen, damit er/sie in Videoformaten stattfinden kann. Die App TikTok zum Beispiel, hilft mit ihrem DIY-Look dabei, den Menschen hinter der Musik besser erkennen zu können und Sympathien aufzubauen. Diese Sehgewohnheiten und der Erfolg dessen, haben sich auch auf das Verständnis vom modernen Video übertragen. Was früher als „cheesy“ galt, weil es billig produziert aussah, wird heute als Standard wahrgenommen.
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Ein Musikvideo – aber ganz anders als „früher“
Der Peak des aufwendigen Musikvideos als Mini-Film aus den 90er Jahren ist passé. Damals gab es viel Tüll, viel Hochglanz. Eine richtige Geschichte. Trotzdem: Auch heute lassen es sich vor allem erfolgreiche Künstler:innen wie Adele oder Taylor Swift nicht nehmen, aufwendige Musikvideos zu drehen. Adele hat mit “Hello” fast 3 Milliarden Streams auf YouTube erreicht und hält ihren Rekord mit einer Milliarde Klicks nach drei Monaten ab Veröffentlichung des Songs. Taylor Swift baut für ihre Fans sogenannte Easter Eggs in ihre Videos ein, an denen sie sich Sherlock-Holmes-mäßig abarbeiten können, um so neue Hinweise auf aufkommende Musikprojekte zu erlangen.
Aufwendige Musikvideos sind für etablierte Künstler:innen ein „Nice to have“, aber für Musiker:innen, die sich erst noch eine Fanbase erarbeiten wollen, ist diese Art von kostspieligen Musikvideos fast unmöglich zu realisieren. Und doch glauben viele Künstler:innen immer noch, sie müssten gleich am Anfang ihrer Karriere professionelle Musikvideos drehen.
Passen Social Media und das klassische Musikvideo überhaupt zusammen?
Wenn du tatsächlich ein Musikvideo gedreht hast, mit Story, Budget und deinem Herzblut – dann kannst und solltest du das natürlich auf deinen Social Media Kanälen bewerben. Denn auch wenn dein Video auf YouTube und Co. landet, sollten deine Follower:innen und Fans natürlich auch auf anderen Plattformen darauf aufmerksam gemacht werden, dass du etwas Neues am Start hast. Viele Musiker:innen schneiden beispielsweise aus ihrem bestehenden Musikvideo einen oder zwei Trailer raus. Diese Trailer werden dann einfach als Reel oder Story veröffentlicht. So kannst du dein Produkt, das Musikvideo, auf allen Kanälen vorstellen. Und wenn dein Musikvideo am Ende zwar toll geworden ist, aber vielleicht nicht mega professionell, wird es deine Follower:innen sicher nicht stören. Denn dir wird schon selbst aufgefallen sein, dass deine Timeline bei TikTok und Instagram voll von Reels und Videos ist, die mehr oder weniger improvisiert aussehen oder auch aussehen sollen. Als Künstler:in ist Authentizität heutzutage durch wenig zu ersetzen.
Das kann auch bedeuten: Je professioneller deine Videos auf deinen Social Media Kanälen aussehen, desto eher könnte der/die User:in, durch den genormten DIY-Look annehmen, es handele sich nicht um deine eigenen Inhalte und wird im schlimmsten Fall als Werbung abgehakt und: geskippt! Generell gilt: Komm schnell zum Punkt in den sozialen Medien.
Das Musikvideo, mehr als nur Add-On?
Musikvideos sind gut und wichtig für dich und deine musikalische Karriere. Sie geben dir eine weitere Gelegenheit, dich zu zeigen. Aber: Stresse dich nicht mit Videocontent. Nutze die sozialen Medien, um dich zu zeigen, um eine emotionale Verbindung zu deinen Follower:innen aufzubauen. Dabei hilft dir der DIY-Content-Trend, der die sozialen Medien zurzeit prägt, unheimlich. Und es nimmt dir auch den Druck, aus jedem Video ein ausgefeiltes Meisterwerk machen zu müssen. Und wer weiß, vielleicht steht ja bald eine neue Crowdfunding-Kampagne bei dir an, die ein Musikvideo-Dreh auf ihrer Agenda hat. Denn Bild und Ton erzeugen natürlich noch mal eine neue Ebene, neue Emotionen und Sichtweisen. Ein Musikvideo kann deinen Song noch mal komplettieren und dein Kunstwerk perfekt machen. Aber wie gesagt: kein Stress! Go with the Flow.